MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Lob (dem) Gesang

    von Paul Wilbertz
Es singe, wem Gesang gegeben;
Gesang gehört zum Menschenleben.
Der eine hoch, der andere tief,
wie die Natur das Stimmband rief.
Der eine laut, der andere leise,
ein jeder singt auf seine Weise.
 
Und merkt man dann: Ich singe fein,
so gibt's dafür den Singverein!
Hier kommen all' die Leut' zusammen,
die aus dem Singerkreis herstammen.
So dringt dann an der Leute Ohr,
was man geprobt im Sängerchor.
 
Mal ist es schön, mal auch misslungen,
Hauptsache ist, es wird gesungen.
Der Chorgesang ist etwas wert;
mit Mut gibt man auch ein Konzert.
Sang man dort gut, ist man fein raus,
belohnt wird man mit viel Applaus.
 
Die Frau'n tuns auch - nicht nur die Männer,
Feinheiten hör'n hier nur die Kenner.
Und singt man schön, wagt man sich vor,
und wird vielleicht ein Meisterchor!
Doch ist's nicht leicht - so ist das Leben,
nur "Meisterchöre" kann's nicht geben.
 
In Honrath gibt's den MGV,
Eintracht nennt er sich genau.
Da singt man dann auf großen Festen
so manches Lied den werten Gästen.
Die lauschen dann, falls alles glückt,
mit großen Augen ganz verzückt.
 
Sie horchen still in sich hinein
und denken: Sänger müsst' man sein.
Schlimm wärs, es könnte jeder singen -
der MGV könnt's dann nicht bringen.
Und stimmgewaltig wie sie sind,
erfreu'n sie Vater, Mutter, Kind.
 
Lässt man Gerechtigkeit hier walten,
heißt's oft: Da singen nur die Alten.
Wir fordern Mut mit Engelszungen:
Kommt singt mit uns, gerade ihr Jungen!
Versuchts doch mal, das fordert schon
die Rentengeneration!