MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Jahres-Konzert am 06. Nov. 2016

Bericht in der Rundschau vom 12.11.2016


Höhepunkt war Edvard Griegs "Landerkennung",
bei dem Stefan Lex und der MGV Honrath zum perfekten Bündnis fanden. (Foto: Lorber)



Tenor meisterte große Höhen

Solist Stefan Lex glänzte beim Jahreskonzert des MGV Honrath
VON PETER LORBER
LOHMAR. Ein viele Genres berührendes Programm und ein grandioser Stefan Lex kennzeichneten das Jahreskonzert des MGV Eintracht Honrath. Der Gastgeber eröffnete den mit zweieinhalb Stunden und ohne Pause sehr langen Abend mit den eingängigen "Die Rose" und Friedrich Kuhlaus "Wanderers Nachtlied". Schuberts a cappella intoniertes "Im Abendrot" gefiel durch ausgewogenen Chorklang und saubere Dynamik, Wagners fordernder "Pilgerchor" entfaltete seine Schönheit nach zurückhaltendem Beginn im strahlendem Forte mit der Textzeile "Der Gnade Heil ist dem Büßer beschieden . . . ". Chorischer Höhepunkt des Abends war Edvard Griegs "Landerkennung", das die Geschichte um den norwegischen König Olav Trygvason erzählt, der Ende des ersten Jahrtausends (995 bis 1000) regierte und als erster Verkünder des Christentums in seinem Land gilt. Die Hürden stehen wegen der vertrackten Rhythmik jeweils in den Schlusszeilen der Strophen und wurden prima gemeistert. Kraftvoll löste bei "Hier gefunden sind die Gründe . . ." Tenor Lex die Choristen ab und fand später an deren Seite zum fulminanten, gebethaften Schluss "Nur von Gott erfüllt alleine", dessen Schalldruck man zu vernehmen glaubte.
Stefan Lex war freilich für sein eigentliches Metier - Opernarien und Kanzonen - engagiert worden. Und dabei ging er in die Vollen. Per se glänzen große Arien wie "La donna è mobile" (Verdi - Rigoletto), "O sole mio" und "Freunde, das Leben ist lebenswert", doch wollen die Schlussstrettas in ihren Höhen erst einmal so ausgeführt werden wie von Lex. Da er einräumte, seit Wochen "bronchial" beschädigt zu sein, wunderte es, dass er sich das "Freunde vernehmet die Geschichte" aus "Der Postillion von Lonjumeau" (Adolphe Adam) zumutete, gilt es doch hier das hohe D zu erklimmen. Das schaffte er schwerelos, was mit Jubel honoriert wurde. Ehefrau Sigrid Althoff machte einige Späße des Gatten mit, glänzte aber doch mehr als Korrepetitorin der Chöre und als virtuose Solo-Pianistin, wie in Christian Sindings "Frühlingsrauschen".
Der Frauenchor Harmonie Honrath kontrastierte Lex Strettas und den Männergesang mit sehr eleganter Ausführung seines Viererblocks. Bedächtig und warm ließ Dirigentin Pilars de Pilar "Gabriellas Song" ausführen, mit romantischer Tiefe Nenas "Wunder geschehen".