MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Schwungvoll swingend über den Wolken

"Eintracht" präsentierte sich zum 130-Jährigen mit Frauenchor und Zerbes-Quartett


Rundschau vom Mitwoch, 21. November 2012
von Peter Lorber


LOHMAR. Zum Jubiläumskonzert anlässlich seines 30jährigen $estehens hatte der MGV Eintracht Honrath in die evangelische Kirche gerufen. DerAnlass rechtfertigte natürlich die Einladung der Singgemeinschaft Birk, des Frauenchors "Harmonie" `Honst$ und des "Zerbes-Quartetts". Mit derart versierten Protagonisten war freilich ein abwechslungsreiches Programm zu erwarten.
Der Gastgeber bewies dies gleich mit Reinhard Meys "Über den Wolken" und der "Kleinen Kneipe in unserer Straße", die er textverständlich und schwungvoll ausführte. Der Auftakt gehörte der Chorversion von "American Patrol", die jetzt "Diese flotte Melodie" hieß, aber ebenso mitreißende Wirkung zeigte.
Mit Andrea (Sopransaxophon), Hanna (Klarinette), Joachim (Fagott) und Thomas (Altsaxophon/ Klarinette), standen zwei Ehepaare namens Zerbes in der Apsis. Sie überzeugten mit romantischen ungarischen Tänzen, vor allem aber mit Montis "Czardas", bei dem sie zu verblüffendem Tempo fanden. Mit Gershwins "I Got Rhythm" brachten sie den Swing ins Gotteshaus.
Heimspiel hatte der Frauenchor Harmonie, den stellvertretend Jeanette D'Ans leitete. Ein bisschen mehr Schwung hätte dem "Ich brauche keine Millionen" und "Memory" gewiss gut gestanden, gleichwohl überzeugten die Damen mit präziser Dynamik und Sangeslaune. Das "I Will Follow Him" aus "Sister Act" geriet zum Höhepunkt des Harmonie-Parts, nicht zuletzt wegen des schwer zu singenden Solos im Mittel teil, das die drei Chorsolistinnen staunenswert meisterten.
Meisterhaft ging es bei der Singgemeinschaft Birk zu, wie der MGV Eintracht ebenfalls von Rolf Pohle dirigiert. Wiegend ließ der Musikdirektor das "Lied der Taiga" ausführen, swingend indes Udo Jürgens' "Aber bitte mit Sahne". Während "An der schönen blauen Donau" Lust aufs Mitsingen machte, herrschte bei "Immortal Bach" atemlose Stille. Das Stück erweist nur in den Anfangstakten dem großen Komponisten die Ehre, sodann wird es neutönend, fast experimentell, wobei den Sängerinnen und Sängern freie Hand gelassen wird, was Lautstärke und Länge der Töne anbetrifft. Dass dennoch Hörbares im Saldo stand, sprach für die gesangliche Qualität des sechsfachen Meisterchors.

Schwungvoll agierte der MGV Eintracht bei seinem Konzert zum 130-jährigen Bestehen in der Evangelischen Kirche in Honrath.
(Foto: Lorber)