MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Gemeinschaftskonzert der Männerchöre
aus Höffen, Wahlscheid und Honrath
am 12.06.2010

Bericht von Hans Kivel

Zahlreiche Zuhörer, unter ihnen Ehrengäste und Vertreter von Wirtschaft und Politik, hatten sich im Forum Wahlscheid eingefunden, um die dem Aggertal nahewohnenden Männerchöre MGV "Frohsinn" Höffen, MC Wahlscheid und MGV "Eintracht" Honrath in einem gemeinsamen Konzert zu hören. Ein vielseitiges musikalisches Programm mit bekannten volksliedhaften Liedsätzen und weltbekannten Variationen der Klassik und Musicals ebenso bekannter Komponisten wussten die gut vorbereiteten Chöre bei ihrem Publikum zu gefallen. Besonders die begleitende Solistin Radegund Ebus besang souverän mit lupenreiner Stimme ihr großartiges Repertoire "Die Nachtigal" von J. Brahms und A. Berg oder die J. Strauss Komposition Frühlingsstimmen-Walzer. Die Solistin sang auch in den Darbietungen des von Heidi Kraus geleiteten MC Wahlscheid. Am Piano begleitete einfühlsam, musikalisch mitreißend Jan Weigelt. Schön interpretierte der MC Wahlscheid die oft von bekannten Tenören interpretierten Sätze "Wo Liebe ist wird Frieden sein" (O. Groll) und "Dir, Seele des Weltalls". Der MGV Höffen, geleitet von Bernd Radoch, wusste mit Variationen von F.M. Bartholdy, "Der Frohe Wandersmann" oder dem schwer zu interpretierenden Satz "Tscheska" von W. Heinrichs besonders zu gefallen. Der Männerchor "Eintracht" Honrath, geleitet von Rolf Pohle begann seinen musikalischen Vortrag mit dem getragenen Satz von O. Groll "Das Ave Maria der Berge" in dem ein schönes Solo von Thomas Knoob der Darbietung eine besondere Note gab. Stimmungsvoll folgte das kölsche Heimatlied "Dat Wasser vun Kölle" (H. Knipp/ E. Stoklosa) mit Solo von Thomas Knoob. Zu den Liedsätzen des MGV begleitete am Akkordeon Wolfgang Hilleke. Alle Chorleiter der darbietenden Chören leiteten in selbst gewählten Stücken den Gemeinschaftschor mit bekannten Kompositionen wie "Weinland" (R.Pracht), "Froher Sängermarsch" (J. Christ), "Abendfrieden" (R. Desch) und F. Silchers "Frisch gesungen". Heidi Kraus, Chorleiterin des MC Wahlscheid lud die Zuhörer einladend zum Mitsingen zum Chorgesang in den mitreißenden Interpretationen "Klänge der Freude" von E. Elgar / W. Trapp und "Musika zu Ehren" von W. Heinrichs ein.
Zum Abschluss stellte das musikalisch großartig harmonierende Team, Sopranistin Radegund Ebus und Pianist Jan Weigelt, nochmals, brillant dargeboten, weltbekannte Variationen aus Oper und Operette vor und bekamen vom begeisterten Publikum brausenden Beifall.
Als Zugabe wurde von allen Mitwirkenden das bekannte Volkslied "Kein schöner Land" angestimmt und vom Publikum mitgesungen.

Die Männerchöre aus Höffen, Wahlscheid und Honrath bedanken sich bei allen Zuhörern und Organisatoren für die Unterstützung der gelungenen Konzertveranstaltung.



Chorische Kompaktheit und saubere Intonation

Drei Männerchöre machten sich gemeinsam
auf den Weg vom Kölsch bis hin zur Klassik

Kölner Rundschau vom 19. Juni 2010
Von PETER LORBER
LOHMAR. Das Konzert "Von Kölsch bis Klassik" im Wahlscheider Forum überraschte mit mehreren guten Ideen. Einmal damit, dass drei Nachbarchöre demonstrierten, wie gut es doch gemeinsam geht. Ein anderer feiner Einfall war es, den Dirigenten Bernd Radoch und Rolf Pohle und deren Kollegin Heidi Kraus in der zweiten Hälfte abwechselnd die Gesamtleitung über alle 75 Herren zu übertragen. Die zeigten sich in prächtiger Sängerlaune, wie der erste Block bei den Vorträgen der einzelnen Chöre bewies. Der Auftakt gehörte dem MGV Honrath, der von seinem Chorleiter Pohle ohne Notenmappen auf die Bühne beordert wurde. Ein richtiger Entschluss, wie die chorische Kompaktheit und saubere Intonation zeigten. Zudem überraschten die Honrather mit dem jungen Tenor Thomas Knoob, der Grolls "Ave Maria der Berge" verschönte und beim fetzigen "Dat Wasser vun Kölle" mit jazziger Ausführung gefiel. Sehr schön gelang das "Heimat op Kölsch", das Rolf Pohle für das Platt der hiesigen Region neu arrangiert hatte. Ein erfrischendes Element war das fließende Akkordeonspiel von Sänger Wolfgang Hilleke. Dicht um das Klavier versammelte Bernd Radoch seinen MGV Höffen und ließ ihn ebenfalls auswendig singen. Auch das wirkte sich positiv aufs Resultat aus, die sehr komplexe und schwer zu singende Literatur wie Bartholdys "Der frohe Wandersmann" oder Beins "Sonntagsseele" derart geschlossen anstimmen zu können. Ihr Meisterstück schliffen die Herren mit dem wegen seiner Rasanz atemraubenden "Tscheska" von Wilhelm Heinrichs. Der reiche Applaus jedenfalls attestierte den Höffenern, Gutes geleistet zu haben. Der Männerchor Wahlscheid startete mit Grolls "Wo Liebe ist", in dem vieles von Ihlaus "Jerusalem" wieder zu erkennen war. Gut gelang das wiegende und harmonische Klangbild, das in der Tat Assoziationen zum stressfreien Frieden erlaubte. Das mächtigste Werk des Nachmittags stimmte Heidi Kraus mit Mozarts "Dir, Seele des Weltalls" an, und stellte damit höchste Anforderungen an ihre Sänger. Es nötigte den Besuchern Respekt ab, dass sich die Wahlscheider an dieses Stück wagen, doch beeinflusste die große Achtung einiger Sänger vor den schwierigen Takten die notwendige Mächtigkeit. Geichwohl hatte das Zusammenwirken mit Solistin Radegund Ebus eine elegante Ausstrahlung. Alleine überzeugte die Sängerin mit wunderschönen Kunstliedern aus dem Liederkreis op. 39 von Schumann und drei Stücken über die Nachtigall, bei denen Alabieffs Variante mit seiner Keckheit und Alban Bergs Fassung mit seiner Eleganz gefiel. In allen Fällen sorgte die tragfähige Stimme Ebus' für Begeisterung, ebenso wie das klasse Klavierspiel von Jan Weigert.