MGV „Eintracht“ Honrath 1882

Ausflug zur Edertalsperre

Bericht von Hans Kivel, Bilder von Paul Fichtler

Gut gelaunt und gespannt was passieren wird ,standen die Sänger am 02.09.06. pünklich zur Abfahrt bereit. Der von Siegfried Gronau ausgearbeitete Fahrplan war geheim gehalten worden und sollte einige angenehme Überraschungen für die Sänger bringen.

Erster Aufenthalt in Bad Laaspe war das nahe liegende Restaurant "zur Haferkiste", für einige Sänger das zweite Frühstück an diesem Tag.
Weiter ging die Fahrt nach Raumland Wittgenstein zum Schieferbergwerk "Grube Delle". Ein Führer informierte über die 400 Jahre alte Geschichte des Schieferabbaus im Siegerland und dessen weltweite Bedeutung . Handwerkliche Fähigkeiten waren notwendig um den Schiefer in die richtige Form zu bringen ,um dann wahre Kunstwerke entstehen zu lassen. Einige Techniken der Bearbeitung wurden den staunenden Sängern vom Bergwerkführer vorgeführt. Die schwere schlecht bezahlte Arbeit bei ständig hoher Luftfeuchtigkeit machte deutlich was ein Schieferbergwerker leisten musste um seine Familie zu ernähren.
Von 1860 bis 1923 wurde in der "Grube Delle" Schiefer abgebaut und in dieser Zeit die mehrfach wegen der Strohbedachung abgebrannte Stadt Bad Berleburg durch Beschluss des Stadtrates mit Schiefer gedeckt.
Ein gut erhaltenes Schloss der Kurstadt Bad Berleburg stand dann zur Besichtigung an. Eine Führerin erklärte die Geschichte der Wittgensteiner Schlossherren, die das Schloss auch noch zeitweise bewohnen oder zu Feierlichkeiten mit der Verwandtschaft der Königshäuser Hohenzollern, Schweden, Holland, Dänemark, Griechenland, Österreich, England und Spanien die schön hergerichteten Prunkräume benutzen. Der Schlossherr von Wittgenstein beklagte die hohen Unterhaltungs- und Restaurationskosten der Schlossanlage (300.000 Euro/Jahr), die bisher aus Einnahmen des großen Waldbesitzes gedeckt werden konnten. In der schönen Schlosskapelle gaben die Sänger noch eine kleine musikalische Darbietung mit dem Satz "Gott nur allein".
Im Landgasthof Müller in Medelon wurde anschließend Quartier bezogen . Zwei Kegelbahnen waren zur Verfügung gestellt worden und selbst ungeübte Kegler und Hobbykegler konnten hier ihr Talent prüfen und liefen zu guter Form auf. Nach dem Abendessen bahnte sich noch eine stimmungsvolle Feier an. Eine Delegation holländischer Motorradfahrer "The Friendly Bunch " übernachtete auch im Hotel Müller und brachte sich stimmungsvoll mit gekonnten Gesangseinlagen in unseren Reigen rheinischer Volkslieder ein. Wie wir feststellten, besaß der Motorradverein nicht nur Talent die PS- starken Maschinen zu bändigen, sonder auch Gesangstalente mit hörenswerter Musikalität waren unter ihnen. Akkordeonbegleitung gab es von unserem Vizechorleiter Wofgang Hilleke und auch bei den holländischen Gästen zu Liedern in holländischer Sprache.
Schöne Solis zu " Kölsche Lieder" sang Walter Oberdörster gemeinsam mit dem Männerchor.
Männerchor und singender Motorradverein befanden sich in einem mittlerweile drei Stunden dauernden , unaufhaltsam steigenden Stimmungskarussell und werden diesen Abend sicher noch lange in Erinnerung behalten.



Am darauf folgenden Tag ging die Fahrt weiter zum Edertal ins Waldecker Land. Attraktion ist hier der traumhaft schön gelegene Edersee, wo die Seeschifffahrt ihre Gäste über den schlangenförmig verlaufenden , mit kleinen Inseln versetzten See zu besonderen Sehenswürdigkeiten bringt. Besonders das hoch über dem See gelegene Schloss Waldeck konnte aus verschiednen Blickwinkeln bestaunt werden und wurde nach der Seefahrt auch noch besichtigt.




Besonderes Interesse fand aber die Besichtigung des eon- Kraftwerks am Edersee.

Mächtige Wassermassen werden in ein 300 Meter hochgelegenes Staubecken gepumpt und nachts zur zusätzlichen Stromproduktion in das auf Seeebene gelegene Turbinenkraftwerk abgelassen. Ein weiterer Stausee liegt höher gelegen über einem weiteren Kraftwerk umgeben vom "Peterskopf Nationalpark".
Mit der werkseigenen Seilbahn wurden die Sänger auf die höchste Ebene der Staubecken gebracht, um eine Vorstellung im Ablauf bis zur Stromgewinnung zu bekommen.



Bau und Zweckbestimmung der in der Zeit von 1908 bis 1914 gebauten Sperrmauer der Edertalsperre war im wesentlichen die Niedrigwasseraufhöhung der Oberweser, der Hochwasserschutz und die Energiegewinnung durch Wasserkraftnutzung.
Die Edertalsperre hat durch die vielen Freizeitmöglichkeiten für den Wassersport Fischerei und Tourismus überhaupt besondere Bedeutung.


Auf dem Nachhauseweg wurde wieder im Restaurant "zur Haferkiste" eingekehrt und ein deftiges Abendessen eingenommen.

Wir bedanken uns nochmal bei Siegfried Gronau für die prima Organisation dieser Fahrt.